Am 22.09. will die selbsternannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) durch Rostocks Innenstadt marschieren. Der Verbreitung von rassistischen und frauenverachtenden Parolen an diesem Tag werden wir entschieden entgegentreten!
Die AfD ist zahlenmäßig eine Partei von Männern für Männer und stellt sich trotzdem immer wieder als Schutzmacht der in Deutschland lebenden Frauen dar.
Wir haben ein Problem mit der Reproduktion eines rückständigen Frauenbildes wie es diese Partei propagiert und der Vereinnahmung hart erkämpfter Frauenrechte um gegen Geflüchtete zu hetzen. Mit rassistischen, antimuslimischen Stereotypen will die AfD deutlich machen, dass es „deutsche“ Frauen vor dem Fremden zu schützen gelte. Geflüchtete und mehrheitlich muslimische Migranten werden zur alleinigen Tätergruppe erklärt – das sexuelle Gewalt auch von „deutschen“ Männern ausgehen kann, wird hingegen nicht thematisiert. Diese Ablenkung vom breit existierenden Sexismus in Deutschland hilft keiner Frau, sondern verhindert die Auseinandersetzung mit der herrschenden patriarchalen Ordnung.
In wirtschafts- und sozialpolitischen Debatten vertrat die AfD bislang einen neoliberalen Kurs, mit dem sie sich vor allem gegen „die kleinen Leute“, die von der herrschenden Sparpolitik besonders betroffen sind, richtet. Dazu gehören auch viele Frauen, denn noch immer verdienen diese in Deutschland durchschnittlich rund 20 Prozent weniger als Männer. Und noch immer finden sich in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik viel mehr Chefs als Chefinnen.
Der AfD geht es nicht um eine wirkliche Stärkung der Selbstbestimmung und sozialen Stellung der Frauen. Zwar gibt es einige Akteurinnen, die in der AfD ganz vorne mitmischen, diese verfügen aber über keine weiblichen Netzwerke. So etwas wie Frauensolidarität ist quasi nicht existent.
Die rassistische, antimuslimische Hetze der AfD ist ein Mittel, um die antifeministischen Rückschritte − wie beispielsweise das Wettern gegen Gleichstellung und Lohnangleichung oder das Recht auf Schwangerschaftsabbruch − mit dem Schutz der Frauen hierzulande vor der vermeintlich anstehenden Islamisierung, dem Kopftuch und der Burka, zu rechtfertigen.
Dem antifeministischen Rollback, welcher von der AfD propagiert wird, werden wir entschlossen entgegentreten! Feminismus ist antirassistisch, international und denkt die soziale Frage stets mit. Alle, denen Frauenrechte, die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfalt von Lebensmodellen wichtig sind, möchten wir ermutigen, sich den Protesten gegen den AfD-Aufmarsch am 22.09. anzuschliessen.
Keinen Meter für eine Partei, die auf das Leid von Geflüchteten mit Unmenschlichkeit reagiert, keinen Meter für eine Partei, die gegen Andersdenkende hetzt!