04.02.19 Lesung:
“Nichts, was uns passsiert”
19:30 Uhr Café Median
Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort „Falschbeschuldigung“ in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt. Der Roman »nichts, was uns passiert« thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.
21.02.19 Lesung:
“In guter Gesellschaft? Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Bericht- erstattung über Beate Zschäpe”
19:00 Peter-Weiß-Haus
Charlie Kaufhold analysiert in ihrem_seinen Buch die Zeitungsberichterstattung über die Hauptangeklagte im NSU-Prozess aus Genderperspektive.
Es zeigen sich stark vergeschlechtlichte Darstellungsweisen, die Zschäpe entweder bagatellisieren oder dämonisieren. Die zentrale These ist: Die Dominanzgesellschaft erhält durch die vergeschlechtlichte Berichterstattung über Zschäpe die Möglichkeit, sich nicht mit eigenen (rassistischen) Strukturen beschäftigen zu müssen. Und das hat historische Vorläufer…
08.03.19 Party:
“reFem the Rave”
REFEM THE STREETS meets ENDRAVE
19:00 JAZ e.V.
Wir wollen feiern! Uns, unsere Genoss*innen und alle, die unsere Kämpfe teilen und supporten! Jedes Jahr wieder , hat für Frauen* der ganzen Welt , der 8.März eine ganz besondere Bedeutung. Es ist Frauen*kampftag – der Tag , an dem die Öffentlichkeit zuhört, nachfragt und unseren Kämpfen Aufmerksamkeit schenkt. Für uns ist jeder Tag Frauen*kampftag! In diesem Jahr wollen wir das historisch so wichtige Datum mal anders nutzen, wir wollen feiern, tanzen, abschalten, Spasz haben und aus schönen Momenten und Eindrücken neue Kraft tanken.
19.04.19 Buchpräsentation:
“Antifeminismus in Bewegung” und Podiumsdiskussion
19:00 Peter-Weiß-Haus
Maskulist_innen, rechte Populist_innen, christliche Fundamentalist_innen und Neonazis mischen sich verstärkt in Debatten um Geschlechter- und Gleichstellungspolitik ein und dies mit Erfolg: In öffentlichen Diskussionen haben antifeministische Narrative darüber, was „der Feminismus“ oder an geschlechtlicher Vielfalt orientierte Gleichstellungspolitik seien, zunehmend Fuß gefasst.
Wir nehmen den kürzlich erschienenen Sammelband „Antifeminismus in Bewegung“ zum Anlass, um ins Gespräch zu kommen über die Hintergründe antifeministischer Mobilisierungen gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Wer sind die Akteur*innen? Welche Narrative werden gestreut? Und: wie können linke Antworten darauf und breite Gegenstrategien aussehen?
12.11.18 Vortrag
Frauenrechte in Maghreb eine unterschätzten Region
18:30 Uhr Café Median
Im Anschluss Soli-Tresen
Frauenrechte im Maghreb – die unterschätzte Region
Obwohl Frauen* in Tunesien bereits 1956 eine umfangreiche rechtliche Gleichstellung erlangten, wurden feministische Kämpfe in den letzten 60 Jahren von einer aktiven Frauenbewegung weitergeführt. Diese schaffte es ebenfalls, einer LGBTQ-Bewegung den Weg zu ebnen. Auch Marokko kann eine aktive Frauenbewegung vorweisen, wenngleich diese vor größere Hürden gestellt wird, als in Tunesien. Im regionalen Vergleich steht Algerien am weitesten abgeschlagen in solchen Fragen dar. Der Vortrag will insgesamt ein Bild der Frauen*- und LGBTQ-Bewegung in Nordafrika nachzeichnen, wobei der Geschichte sowie ihrer Entwicklung nachgegangen wird. Weiter werden aktuelle Entwicklungen aufgezeigt, sowie ihre Rolle in den Ländern diskutiert.
14.12.18 Vortrag
Biographie – Analyse der Reichshebammen
18:30 Café Median
„Beeinflußt durch übelste Werbung waren viele Frauen nicht mehr bereit, dem deutschen Volke Kinder zu schenken.“ – Eine Biographie der Reichshebammenführerin Nanna Conti (1881-1951). Lesung und Diskussion.
Die Reichshebammenführerin Nanna Conti wollte in Alt-Rehse aus jeder Hebamme eine „glühende Vorkämpferin für das Dritte Reich” machen. Sie war eine Täterin des Nationalsozialismus, die bislang weitgehend unbekannt ist. In ihrer Funktion hat sie das Reichshebammengesetz durchgedrückt, das bis heute Auswirkungen hat. Das Gesetz ist die Grundlage dafür, dass die Verantwortung bei Geburten bis heute in Deutschland und Österreich bei den Hebammen liegt.Deshalb war der Name Conti in der Hebammenschaft auch lange Zeit positiv besetzt. Dass mit demselben Gesetz jüdische und oppositionelle Hebammen vom Beruf ausgeschlossen wurden, wurde lange Zeit verdrängt. Die Neubrandenburger Medizin-Historikerin Anja Peters hat dazu eine Biographie geschrieben, die Sie uns in diesem Zusammenhang genauer vorstellen wird.
Nanna Conti (rechts sitzend) mit ihrem Sohn Leonardo Conti in Alt Rehse. Er war ab 1939 der Reichsärzteführer und sie war über ihn hervorragend vernetzt. ( Aus dem Archiv von Anja Peters)
28.01.18 Film
„Liza ruft“
Portrait einer jüdischen Partisanin
LiWu im Rahmen des Montagskinos
der Heinrich-Böll Stiftung
„Liza ruft!“ – Das erste Porträt einer ehemaligen jüdischen Partisanin überhaupt.
„Liza ruft!“ ist ein Dokumentarfilm über den Holocaust, jüdischen Widerstand und die Erinnerungspolitik in Litauen. Fania Yocheles-Brantsovskaya war 19 Jahre alt, als die Wehrmacht 1941 in ihrer Heimatstadt Vilnius einfiel, die bis dahin als „Jerusalem Litauens“ galt. Sich der deutschen Vernichtungspläne bewusst, schloss sich Fania der jüdischen Widerstandsgruppe Fareinikte Partisaner Organisatzije (FPO) an. „Liza ruft!“ wurde die Losung für ihren Kampf. Heute hat Fania sich die Erinnerung an den Holocaust und die Würdigung des jüdischen Widerstandszu ihrer Lebensaufgabe gemacht, wird deswegen aber in ihrer Heimat imer wieder zur Zielscheibe von nationalistischen und antisemitischen Gruppierungen.
Mehr Informationen unter https://www.lizaruft.com/